Köthener BACH Akademie

Unsere Lehrenden

Die Lehrenden der Köthener BACH Akademie haben ganz unterschiedliche Hintergründe und profitieren von einem großen Erfahrungsschatz. Sie eint das leidenschaftliche Engagement für eine zeitgemäße Konzertkultur und die Förderung von Talenten.

Sylvia Ackermann_Foto Credits_ChristianRatzel II

Sylvia Ackermann

Historische Tasteninstrumente

Sylvia Ackermann

Sylvia Ackermann fühlt sich auf verschiedenen Tasteninstrumenten zuhause und konzertiert auf Hammerflügel, Orgel und Virginal. Ihre Leidenschaft gilt den historischen Tasteninstrumenten und der historischen Aufführungspraxis. An den Original-Instrumenten arbeitet Sylvia Ackermann kontinuierlich an der Entwicklung eines lebendigen und differenzierten Anschlags, der für das Spiel auf den vielfältigen und so unterschiedlichen historischen Tasteninstrumenten absolut erforderlich ist.

Ihre Ausbildung erhielt sie an den Musikhochschulen Mainz und München im Hauptfach Klavier und schloss ihr Studium mit der künstlerischen Reifeprüfung ab. Es folgten viele Meisterkurse und Privatunterricht bei bedeutenden Pädagogen wie Menahem Pressler, Simon Gourari, Monika Leonhard, Jürgen Uhde, Jakob Lateiner, Maria Jäger-Jung und vielen mehr.

Neben ihrer Arbeit als Konzertpianistin und Pädagogin interessiert sich Sylvia Ackermann schon immer für fächerübergreifende Projekt - sie initiierte in München das „Internationale Theaterforum“, arbeitet zusammen mit Tänzern und Videokünstlern und gründete 2009 zusammen mit Georg Ott den „Claviersalon“ in Miltenberg/Main. Mit außergewöhnlichen Konzertprogrammen und Ideen abseits des Mainstreams, wird dem Publikum der faszinierende und einmalige Klang der Original-Instrumente näher gebracht.

Der Claviersalon beherbergt mittlerweile eine außerordentliche Sammlung historischer Tasteninstrumente des 18. und 19. Jahrhunderts, ein Teil der Instrumente ist seit 2020 im Köthener Schloss in einer Dauer-Ausstellung untergebracht.

Sylvia Ackermann spielt solistisch und in verschiedensten Kammermusik-Besetzungen mit Sängern, Geigern, verschiedenen Ensembles u.a. mit Harfe, Traversflöte, Waldhorn. Ihr Haupt-Repertoire erstreckt sich dabei von der 2. Hälfte des 18. Jh. bis ca.1850.

Prof. Clara Blessing

Prof. Clara Blessing

Barockoboe/ Historische Blasinstrumente

Prof. Clara Blessing

Bereits in jungen Jahren hat sich die Oboistin Clara Blessing einen hervorragenden Namen als Spezialistin für historische Instrumente erworben. Seit dem 29. Lebensjahr als Professorin an der Würzburger Musikhochschule lehrend, ist sie derzeit zusätzlich Vizepräsidentin dieses Hauses, einer der ältesten Musikausbildungsstätten Deutschlands. Bei Konzerten bis in die USA, nach Russland, China und Japan berührt Clara Blessing Publikum und Presse gleichermaßen, wenn sie etwa „eindrucksvoll demonstrierte, warum in der Barockmusik die Oboe häufig mit der menschlichen Stimme gleichgesetzt wurde, so natürlich und beseelt spielte sie“ (St. Galler Tagblatt). Dabei ist sie mit ihrem Spiel „voll emotionaler Wärme“ (Kölner Stadtanzeiger) als Solistin, Kammermusikerin und im Orchester an der Seite von Künstlern wie Isabelle Faust und Kristian Bezuidenhout oder mit Ensembles wie Concerto Köln, dem Budapest Festival Orchestra und The English Concert zu erleben. Ihr Musizieren ist auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert. Die bei der Edition Walhall herausgegebenen „Etüden für Hoboe“, eine Sammlung originaler Übungsstücke, erfreuen sich im In- und Ausland großer Beliebtheit. Weithin mit Interesse aufgenommen wurde auch das von ihr im Corona-Jahr 2021 initiierte Projekt samt Publikation „Die Kunst und die Krise“. Clara Blessing unterrichtet bei Meisterkursen und geht erster Jurytätigkeit nach. Zudem ist sie Mitbegründerin der zamus: academy in Köln, einem Förderprogramm für besonders begabte Studierende der Alten Musik.

Margret Koell

Margret Koell

Barock- und Volksharfe

Margret Koell

Margret Koell ist eine der international führenden Vertreter*innen auf dem Gebiet der historischen Harfe. Sie tritt weltweit als Solistin, Kammermusikerin und Continuospielerin mit verschiedenen Barockensembles und Orchestern auf: Als feste Harfenistin mit Il Giardino Armonico und der Accademia Bizantina, als Gastsolistin u.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin, B‘Rock oder Concerto Köln. Sie gastierte bei den Salzburger Festspielen, am Covent Garden, Theater an der Wien, an der Opéra Garnier Paris, der Bayerischen Staatsoper, der Mailänder Scala, in der Elbphilharmonie Hamburg und im Pierre Boulez Saal Berlin. Zudem ist sie seit 1988 Mitglied des zeitgenössischen Kammermusik-Ensembles Die Knödel und tourt mit ihnen weltweit.

Ihre renommierten Kammermusikpartner*innen sind Luca Pianca, Dmitry Sinkovsky, Stefan Temmingh, Michele Pasotti, Benedikt Kristjánsson und Roberta Invernizzi. Margret Koell hat an zahlreichen CD-Produktionen, Rundfunkaufnahmen und Tourneen teilgenommen, u.a. mit Cecilia Bartoli, Isabelle Faust, Sonia Prina oder Roberta Invernizzi. Sie hat sieben eigene CDs veröffentlicht: Bereits ihre erste Aufnahme „L’arpa di Partenope” mit neapolitanischer Musik des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Diapason d’or ausgezeichnet. Ihre Solo-CD „Silent Dance“ mit Werken von Dowland und Purcell wurde 2023 auf die Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik gewählt. Ihre neueste Einspielung „Wondrous Machine“ (Accent) mit Concerti von Händel und schottischen Tunes, begleitet von ihrem Ensemble „Between the Strings“, erschien Ende 2023.

Einer ihrer Konzerthöhepunkte war die Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg, wo Margret Koell im Duo mit Countertenor Philippe Jaroussky auftrat. Zu ihren jüngsten Engagements zählen Auftritte mit ihrem Ensemble bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Duos im Pierre-Boulez-Saal Berlin mit Benedikt Kristjánsson und mit Stefan Temmingh, sowie Rezitals und Tourneen in Großbritannien, Spanien, Deutschland, Kolumbien und Japan. In ihren Konzerten spielt Margret Koell regelmäßig Werke zeitgenössischer Komponist*innen für historische Harfe, die sie auch selbst in Auftrag gibt.

Margret Koell ist Gründerin von Harfenlabor, einer interdisziplinären Plattform für historische und zeitgenössische Aufführungspraxis auf historischen Harfen, die Anstöße zum kritischen Diskurs geben und Impulsgeber für neue performative und interpretative Ansätze sein soll. Seit 2021 veranstaltet sie mit Harfenlabor die Harfenbiennale Innsbruck.

Kai Koepp

Prof. Kai Koepp

Ensemblepraxis

Kai Koepp

Dr. Kai Köpp, Professor für Musikforschung und Interpretationspraxis an der Hochschule der Künste Bern, studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften in Bonn und Freiburg sowie Viola und Viola d'a more in Freiburg und Basel, Habilitation in Salzburg. Als Mitglied führender Ensembles für historische Aufführungspraxis wirkte er an über 40 Einspielungen mit.

Nach Stationen in Zürich und Trossingen forscht und lehrt er seit 2008 in Bern (Projektserien zu Welte-Notenrollen, organologischen Interfaces und frühen Tondokumenten). Seine Tätigkeit als Interpretationscoach ist verbunden mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Musik- und Interpretationsgeschichte, zu Methoden der Interpretationsforschung sowie zu Bach, Beethoven, Wagner. Sein „Handbuch historische Orchesterpraxis – Barock, Klassik, Romantik“ wurde für die dritte Auflage 2022 erweitert und stand 2021 überraschend auf der Shortlist des „Prix du Livre France Musique“.

Kai Köpp, seit 2010 Professor für Musikwissenschaft und Interpretationspraxis an der Hochschule der Künste Bern, studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften in Bonn und Freiburg und wurde an der Universität Mozarteum Salzburg habilitiert. Dank seines parallelen Viola-Studiums an der Hochschule für Musik Freiburg und drei Jahren an der Schola Cantorum Basiliensis war er Mitglied führender Ensembles für historische Aufführungspraxis mit über 40 Einspielungen (4 Echo Klassik, 6 Diapason d’or, Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik).

Nach Stationen in Zürich und Trossingen forscht und lehrt er seit 2008 in Bern und leitet zahlreiche Drittmittelprojekte, darunter von 2011 bis 2016 als Förderungsprofessor für angewandte Interpretationsforschung des Schweizerischen Nationalfonds. Schwerpunkte dieser Forschungen bilden neue Quellensorten wie Instruktive Ausgaben, frühe Tondokumente, Notenrollen für Reproduktionsklaviere und organologische User Interfaces.

Seine Tätigkeit als Interpretationscoach ist verbunden mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Musik- und Interpretationsgeschichte, zu Methoden der Interpretationsforschung sowie zu Bach, Beethoven, Wagner. Sein „Handbuch historische Orchesterpraxis – Barock, Klassik, Romantik“ (Kassel 2009, 22013) steht in französischer Übersetzung aktuell auf der Shortlist des „Prix du Livre France Musique 2021“. Zuletzt erschien das zusammen mit Thomas Seedorf (im Auftrag der GfM) herausgegebene Kompendium „Musik aufführen“.

Georg Ott

Georg Ott

Restaurator für historische Tasteninstrumente

Georg Ott

Georg Ott ist Restaurator, Instrumentenbauer und Sammler historischer Tasteninstrumente.

Dietmar Nawroth

Prof. Dietmar Nawroth

Klavier

Prof. Dietmar Nawroth​

Dietmar Nawroth, geboren in Reichenbach/Vogtland, erhielt als Schüler der Musikschule von Günter Pistorius seinen ersten Klavierunterricht. Bei Zentralen Treffen junger Talente und anderen Wettbewerben wurde er mehrfach ausgezeichnet. 1971-1978 studierte er Klavier bei Günter Kootz an der HfM Leipzig sowie anschließend bei Alexander A. Alexandrow am Moskauer Gnessin-Institut. Eine künstlerische Assistenz führte ihn zurück nach Leipzig, wo er an der HMT seit 1992 Professor für Klavier ist. Preise gewann er beim 5. Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig und beim Internationalen Beethoven-Wettbewerb in Wien. Konzertreisen führten ihn in viele Städte Deutschlands sowie nach Polen, Tschechien, Ungarn, Frankreich, Südkorea, in die Schweiz und in einige Länder der ehemaligen Sowjetunion. Er gibt Meisterkurse im In- und Ausland, z.B. in Polen, Südkorea und Rumänien, und wirkt in Jurys bei nationalen und internationalen Klavierwettbewerben mit. Als Gründungsvorsitzender der Neuen Leipziger Chopin-Gesellschaft e.V. konzipierte er die Internationalen Leipziger Chopin-Tage, die bis heute jährlich stattfinden. Mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig gestaltete er zahlreiche Konzerte der Reihe "Das unbekannte Tagwerk der Romantik“. 2012-2018 war er Vorsitzender der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V.

Prof. Jeremias Schwarzer

Prof. Jeremias Schwarzer

Blockflöte

Prof. Jeremias Schwarzer
Jeremias Schwarzer übernahm 2015 die Neukonzeption und Leitung der Blockflötenausbildung an der Hochschule für Musik Nürnberg, die seitdem vom Jungstudium bis zur Meisterklasse ein innovatives und vielschichtiges Ausbildungskonzept anbietet und zahlreiche Preisträger:innen aller Altersstufen hervorgebracht hat. 
Als Blockflötist hat er sich durch seine Virtuosität und Musikalität in der Welt der alten ebenso wie der neuen Musik einen hervorragenden Namen gemacht. Große internationale Beachtung erzielte 2008 die Uraufführung von Salvatore Sciarrinos 4 Adagi für Blockflöte und Orchester mit der Filarmonica della Scala unter Daniel Harding an der Mailänder Scala. Seitdem ist Jeremias Schwarzer auf den bedeutendsten Konzertpodien zu erleben, so im Prinzregententheater München, Radialsystem V Berlin, Biennale di Venezia, Alte Oper Frankfurt, Muziekgebouw Amsterdam, Tokyo Opera City Hall, Harvard University, La Monnaie Brüssel u.a. Als Solist konzertierte er u.a. mit den Sinfonieorchestern des BR, SWR und HR, dem Konzerthausorchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Münchener Kammerorchester. 
Neben seiner Tätigkeit an der Hochschule für Musik Nürnberg unterrichtet er außerdem im Rahmen von Meisterkursen, Vorträgen und Residenzen in Europa, den USA und Asien. Zahlreiche CD- Veröffentlichungen erschienen unter anderem bei Moeck, Genuin, Neos, Wergo, HatHut und Channel Classics.
Seit 2021 ist er künstlerischer Leiter der TRANSIENT Kulturprojekte, die sich künstlerischen Forschungen und Projekten zu Themen kreativer Ökologie widmen. 
Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) seit 2024.
Midori Seiler

Midori Seiler

Violine

Midori Seiler

Midori Seiler, bayerisch-japanische Tochter zweier Pianisten, wuchs in Salzburg auf. Ihre musikalische Ausbildung führte sie weiter nach Basel, London und Berlin. Sie ging bei Musikerpersönlichkeiten mit unterschiedlichsten Profilen in die Lehre: Die „modernen“ Geiger Helmut Zehetmair, Sandòr Végh, Adelina Oprean, David Takeno, und Eberhard Feltz sowie zwei Spezialisten für Alte Musik: Stephan Mai und Thomas Hengelbrock.
Als Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin erlebte Midori den internationalen Durchbruch des Ensembles, ab 2005 bis 2014 auch am Konzertmeisterpult. Zahlreiche CD-Einspielungen, auf denen Midori Seiler als Solistin mitgewirkt hat, sind das Ergebnis dieser fruchtbaren Zeit. Unter diesen sticht ihre Aufnahme von Vivaldis Vier Jahreszeiten besonders hervor, eine choreographische Aufführung mit dem Tänzer und Choreographen Juan Cruz de Garaio Esnaola. Der Mitschnitt dieses europaweit gefeierten Projekts ist auf DVD und CD erschienen.
Beim Orchester Anima Eterna Brügge, spezialisiert auf die historische Aufführungspraxis im Orchesterrepertoire der Klassik, Romantik und des frühen 20. Jahrhunderts, war Midori Seiler 2001 – 2014 als Konzertmeisterin beschäftigt.

Ihre umfangreiche Diskographie enthält Violinkonzerte von Mozart, Rimskij-Korsakoffs „Sheherezade“ oder ihre eigene Rekonstruktion des verschollenen Violinkonzertes von Bach BWV 1052. Von der langjährigen Zusammenarbeit mit dem belgischen Experten für Fortepiano Jos van Immerseel zeugen die Einspielungen Sämtlicher Sonaten für Violine und Klavier von Mozart, Beethoven und Schubert.
Großes Medienecho erfuhren ihre beiden Veröffentlichungen der Bachschen Solowerke: nach den Partiten für Violine Solo erschienen 2016 auch die Sonaten. Eine besonders freundschaftliche Beziehung hat Midori Seiler mit dem Ensemble Concerto Köln. Neben einer hoch gelobten Aufnahme der Violinkonzerte von Haydn erschien im Jahr 2018 ein Vivaldi Album unter dem Titel „La Venezia di Anna Maria“. Das Album erfreute sich großer Beachtung und war über mehrere Monate in den Klassik Charts vertreten.

Midori Seiler zählt zu den wenigen Spezialisten der historischen Aufführungspraxis, die sich in verschiedenen Epochen heimisch fühlen: Barocke Violinkonzerte – wie als Solistin diverser Barockensembles (Tafelmusik Orchestra Toronto, Budapest Festival Orchestra) gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie die klassischen/romantischen Violinkonzerte von Mendelssohn und Beethoven in Zusammenarbeit mit Originalklangkörpern wie Anima Eterna, Akademie für Alte Musik und Concerto Köln. „Ich sehe in der historischen Aufführungspraxis der postbarocken Epochen ein Gebiet, welches von instrumentaler Seite auch heute noch nicht voll erschlossen ist. Das betreten dieses Gebietes ist, mit dem Erfahrungsschatz der vorausgegangenen Zeit im Gepäck, für mich besonders faszinierend.“

Im Bereich der Orchesterleitung ist sie ein gerngesehener Gast. Als Konzertmeisterin vielfältiger Projekte leitete sie u.a. das Budapest Festival Orchester oder die Kammerphilharmonie Bremen und veranstaltet Workshops für Orchester, die ihre Kenntnisse in der Spielart der historischen Aufführungspraxis vertiefen wollen (u.a. Sinfonieorchester Basel, NDR Hamburg, Staatsoper Hamburg). Zu ihren Kammermusikpartner zählen Christian Rieger, Jaap ter Linden, Kristian Bezuidenhoud und Andreas Staier.

2015 erhielt Midori Seiler den Sächsischen Mozartpreis, mit welchem „ihr verantwortungsvoll wahrgenommenes künstlerisches und pädagogisches Wirken um das Werk Wolfgang Amadé Mozarts“ gewürdigt wurde.
2016 veröffentlichte der G. Henle Verlag eine Library-App, u.a. mit der digitalen Ausgabe sämtlicher Werke für Violine von Johann Sebastian Bach. Die Nutzer können hier die eigens editierten Fingersatz- Bogenstreicheinrichtungen von Midori Seiler dazu schalten.

Die Künstlerin ist eine passionierte Pädagogin: Sie gab Meisterkurse u. A. am Konservatorium Zürich, Brügge, Antwerpen, Weimar, Stuttgart, Innsbruck und Verona, sowie als Dozentin der Villa Musica Rheinland-Pfalz. Nachdem sie als Professorin für Barockvioline an den Musikhochschulen in Weimar und Salzburg tätig war, unterrichtet sie seit 2020 an der Folkwang Universität der Künste Essen. Regelmäßig ist sie zu Gast in der Musikhochschule Köln für Kammermusik (Schwerpunkt historische Aufführungspraxis). „Beim Unterrichten geht es mir um Entfaltung. Als Lehrerin widme ich mich der musikalischen Eigenverantwortlichkeit der Studenten und gewinne selbst dabei.“

Seit 2016 ist Midori Seiler die künstlerische Leiterin des BachCollektivs der Köthener Bachfesttage. Jedes Jahr feiert sie größere Erfolge mit diesem Ensemble, das aus 18 Musikern aus 12 Nationen besteht und die berühmte Köthener Hofkapelle zu Bachs Zeiten als Vorbild hat. Ihre Experimentierfreude mit ungewöhnlichen Konzertformaten ließ Zusammenschlüsse mit zeitgenössischem Tanz, elektronischer Musik und choreographiertem Spiel entstehen: gemeinsam erarbeitete sie mit Choreograph Juan Kruz de Garaio Esnaola die Bachschen Sonaten für Violine solo mit zwei Tänzern.

Prof. Ralf Waldner

Prof. Ralf Waldner

Cembalo

Prof. Ralf Waldner​

Der in Ellwangen an der Jagst geborene Musiker studierte Cembalo und historische Aufführungspraxis in Leipzig, Nürnberg und Hannover, wobei Zvi Meniker (historische Tasteninstrumente), Oscar Milani (Cembalo und Fortepiano), Peter Thalheimer (Aufführungspraxis) sowie Bernward Lohr (Generalbass) zu seinen Lehrern zählten. 2006 schloß er seine Studien an der Hochschule für Musik Nürnberg mit dem Solistenexamen ab. Seitdem verfolgt Ralf Waldner eine internationale Konzerttätigkeit auf sämtlichen historischen Tasteninstrumenten wie Cembalo, Clavichord und Hammerflügel.

Sein umfangreiches Repertoire erstreckt sich von früher Tastenmusik über die Werke Bachs und Scarlattis, sowie Musik der französischen Clavecinisten bis hin zu Uraufführungen von zeitgenössischen Cembalowerken, die speziell für ihn komponiert wurden. Darüber hinaus gilt sein besonderes Interesse dem Clavichord und dessen mannigfaltiger Literatur.

Als gesuchter Solist, Begleiter und Kammermusikpartner konzertiert Ralf Waldner regelmäßig mit renommierten Ensembles und Klangkörpern wie Musica Alta Ripa, L´Arpa Festante, Arte Mandoline, Ars Musica Zürich sowie den Nürnberger Symphonikern.

Rundfunkaufnahmen entstanden beim WDR, SWR und BR; CD- Produktionen erschienen u.a. bei den Labels Deutsche Harmonia Mundi, TYXart und MDG.

Neben seiner Professur in Würzburg ist Ralf Waldner Dozent an der Musikhochschule Nürnberg und unterrichtet regelmäßig im Rahmen von internationalen Meisterkursen.

Folkert Uhde

Folkert Uhde

Dramaturgie und Konzertdesign

Folkert Uhde

Folkert Uhde hat für seine künstlerische Arbeit den Begriff Konzertdesign entwickelt und als Theorie im Diskurs über neue Konzertformate Klassischer Musik etabliert. Er ist Intendant der Köthener Bachfesttage und gemeinsam mit Hans-Joachim Gögl Erfinder und künstlerischer Leiter der Montforter Zwischentöne in Feldkirch/Vorarlberg. Im Kontext der Montforter Zwischentöne entstand auch der Studierenden-Wettbewerb HUGO für neue Konzertdramaturgien. Eigene künstlerische Projekte zwischen Konzertdesign, Regie und Video sind international präsent.

Neben der künstlerisch-konzeptionellen Arbeit ist in den letzten Jahren auch das Thema Regionalentwicklung durch Kultur immer zentraler geworden.

Folkert Uhde unterrichtet an verschiedenen Hochschulen und Universitäten und berät Institutionen zu künstlerischen und strategischen Zukunftsthemen. Außerdem ist er einer der Mentoren im Programm Concert21 der Hamburger Alfred Töpfer Stiftung. 2022 wählte ihn die Deutsche Hochschulrektorenkonferenz zum Künstlerischen Berater für den Wettbewerb D-bü für innovative Konzertformate.

Als Künstlerischer Leiter des internationalen Forschungsprojekts Experimental Concert Research untersucht er mit einem interdisziplinärem Team das Konzerterlebnis aus der Perspektive der Besuchenden.

2009 wurde er für seinen innovativen Ansatz im Zusammenhang mit dem Berliner Radialsystem zum „Kulturmanager des Jahres“ gewählt. Gemeinsam mit Jochen Sandig ist er Gründer des Radialsystems und bis heute Gesellschafter. Dort entstand auch u.a. der Gründungsimpuls für die Koalition der Freien Szene Berlin, die inzwischen bundesweit nachgeahmt wurde. Im Radialsystem wurde auch die Musik-Show "Dasch-Salon" für 3SAT aufgezeichnet sowie der Konzertfilm "4 Elemente" für ARTE, beide von Folkert Uhde entwickelt und produziert.

Von 1997 bis 2008 betrieb Folkert Uhde die Konzertagentur Uhde & Harckensee Musikmanagement, davor arbeitete er u.a. als Projektmanager, Barockgeiger und Techniker.
In dieser Zeit war er für das internationale Management der Akademie für Alte Musik Berlin verantwortlich. 2002 – 2008 konzipierte er für das Konzerthaus Berlin die Biennale Zeitfenster – Festival für Alte Musik. Von 2013 bis 2018 leitete er das Musikfest ION, in dessen Rahmen zwei große Fernsehproduktionen mit dem Bayerischen Rundfunk entstanden.

Ehrenamtlich engagiert sich Folkert Uhde für die Regionalentwicklung in Köthen und die Region im Projekt Trafo – Modelle für Kultur im Wandel der Kulturstiftung des Bundes. Außerdem ist er Stiftungsratsmitglied der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Radial Stiftung.

Andrea Thilo

Andrea Thilo

Journalistin, Moderatorin & Trainerin in u.a. Kunst/ Kultur, Diversität und Bildung

Andrea Thilo

Andrea Thilo ist als Journalistin, Moderatorin & Trainerin in den Bereichen Kunst/Kultur, Diversität und Bildung, Nachhaltigkeit, Energiewende und digitale Transformation international aktiv. Von 1999 bis 2010 produzierte sie Kinodokumentarfilme mit ihrer Firma BoomtownMedia, u.a. mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern (TRIP TO ASIA, RHYTHM IS IT!). Andrea Thilo studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach ihrem Volontariat beim NDR arbeitete sie als Reporterin, Redakteurin und Moderatorin für die ARD und private Sender.

Julian Stahl_privat

dr. Julian Stahl

Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kulturstiftung des Bundes

Dr. Julian Stahl

Dr. Julian Stahl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Kulturstiftung des Bundes und leitet dort die Programme „tuned - Netzwerk für zeitgenössische Klassik“ und „Kunst & KI“. Er hat an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen an der Schnittstelle von Kulturmanagement und Organisationssoziologie promoviert.

flora

Flóra Fábri

Cembalo und Musikgeschichte

Flóra Fábri

Flóra Fábri absolvierte ihr Studium in Budapest bei Anikó Soltész, in München bei Christine Schornsheim und in Essen bei Christian Rieger, in den Fächern Cembalo, historische Tasteninstrumente und Generalbaß. 2010 verbrachte sie ein Semester als Gaststudentin an der Tokio Geidai Universität.  Sie wurde 2011 mit einem Stipendium des DAAD ausgezeichnet und ist ehemalige Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ihr solistisches Debütalbum erschien 2020 (CPO/ Deutschlandfunk Kultur, “Gottlieb Muffat meets Handel”), das zweite Soloalbum wurde 2021 in der gleichen Koproduktion im Köthener Schloss auf einem originalen Schmahl-Tangentenflügel aus 1790 aufgenommen. Eine Duo-Cd mit der Geigerin Dóra Szilágyi wurde 2022 veröffentlicht (H.I.F. Biber / Georg Muffat, SWR/Querstand). Über 10 CDs zeugen von ihrer Tätigkeit als Continuospielerin. 

Auch ihre pädagogische Tätigkeit bildet einen wichtigen Baustein ihres beruflichen Lebens: An der HfMDK Frankfurt war sie seit 2014 als Cembalo-Korrepetitorin & Dozentin für Generalbass tätig, an der MDW Wien als Korrepetitorin der Blockflötenklasse von Carsten Eckert und seit Oktober 2021 an der HfMT Köln tätig, wo sie als Assistentin von Michael Borgstede Hauptfach Cembalo unterrichtete. 2022 folgte sie einem Ruf nach Detmold an die Hochschule für Musik, um als Professorin für historisch informierte Aufführungspraxis zu lehren.

Flóra Fábri ist Cembalistin des Köthener BachCollektivs, dem Festivalensemble der Köthener Bachfesttage.

Ilka Seifert

Ilka Seifert

Dramaturgie und Konzertdesign

Ilka Seifert

1993-1999 war Ilka Seifert Direktorin und Dramaturgin der Neuköllner Oper Berlin, von 1999-2006 Dramaturgin an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, von 2011-2014 Kuratorin für die Sophiensaele Berlin. Seit 2006 ist sie international als freie Dramaturgin und Konzertdesignerin für die unterschiedlichsten Opern-, Konzerthäuser und Festivals, Ensembles und Veranstalter tätig.